Unter sexualisierter Gewalt verstehen wir jede sexuelle Handlung, die gegen den Willen des Betroffenen/der Betroffenen vorgenommen wird oder welcher der Betroffene/die Betroffene aufgrund körperlicher, psychischer, kognitiver oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen kann.
In vielen Fällen nutzt der Täter/die Täterin seine/ihre Vertrauens-, Macht- und/oder Autoritätsposition aus, um seine/ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten des/der Anderen zu befriedigen.
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen liegt der DPSG nicht erst seit Inkrafttreten des Bundeskinderschutz-Gesetzes und der Rahmenordnung der Deutschen Bischofskonferenz am Herzen. Prävention und Kinderschutz ist seit langem Thema in der verbandlichen Ordnung und in der Ausbildung von Leiterinnen und Leitern.
Als katholischer Jugendverband reagiert der Verband auf die neuen Anforderungen von Staat und Kirche, prüft bisheriges Vorgehen und passt es gegebenenfalls darauf an.
Das Leitbild gegen sexualisierte Gewalt der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg orientiert sich am Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.
Verantwortlich gegenüber sich und anderen zu leben und Gesellschaft mitzugestalten, bedeutet klare Orientierungspunkte für das eigene und das Handeln der eigenen Gruppe zu haben – auch und gerade im Umgang mit dem Problem der sexualisierten Gewalt.
Wir orientieren unser Handeln am Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.
Bei der Entwicklung des Institutionellen Schutzkonzeptes geht es darum, gemeinsam mit allen Leiter*Innen über das Thema „Kindesschutz“ ins Gespräch zu kommen, spezifische potentielle Risikosituationen in den Blick zu nehmen, eine gemeinsame Haltung zu vereinbaren, daraus resultierende Verhaltensstandards zu erarbeiten und all dies partizipativ als Handlungsleitfaden für Eure gemeinsame Arbeit schriftlich festzuhalten.
In Kooperation mit der KJG Limburg wurden 5 Gruppenstundenideen für jede Stufe entwickelt. Mit den Gruppenstundenideen werden Methoden angeboten, um Kindern und Jugendlichen eine Sprache für ihre Gefühle zu geben, ihre persönlichen Grenzen kennen zu lernen, "Nein" zu sagen, sobald Grenzen überschritten werden, zu helfen ihre Bedürfnisse zu erkennen und wahrzunehmen, sowie sich selbst kennenzulernen.
Die Präventionsschulung (Modul 2 d/e) soll laut Beschluss der DV 2020 jede*r Gruppenleiter* innerhalb von 2 Jahren besucht haben.
Aktuelle Ausbildungsveranstaltungen findet Ihr unter Veranstaltungen im DV Limburg, wenn dort kein Termin für Euch passt, dann könnt Ihr auch individuell für Eure Leiterrunde einen Termin buchen! Wir bieten auch Schulungen an zwei Abenden an, wenn Ihr keinen Tagestermin möglich machen könnt. Schreibt uns dazu eine Mail an praevention(at)dpsg-limburg.de
Außerdem sollen Gruppenleiter*innen innerhalb von 5 Jahren nach dem Besuch des Modul 2 d/e eine Auffrischungsschulung besuchen. Das kann entweder noch einmal das Modul 2 d/e sein, es kann aber auch sehr gerne eine vertiefende Schulung sein, die von der Präventionsstelle des Bistum Limburg oder einer Fachberatungsstelle angeboten wird.
Ihr findet kein Angebot? Dann schreibt uns eine Mail an praevention(at)dpsg-limburg.de
Natürlich ist es unser Anliegen, durch Prävention Situationen sexualisierter Gewalt gar nicht erst entstehen zu lassen und mit der Arbeit zu den Institutionellen Schutzkonzepten entstehen in unseren Stämmen vielfach gute Ideen um Kinder und Jugendliche zu schützen. Dennoch können wir nicht jede Situation verhindern. Deswegen ist es notwendig, sich auch dem Thema Intervention als Teil der Präventionsarbeit zu widmen. Wir haben dazu für Euch Materialien und Ansprechpartner*innen, die Euch gut unterstützen.
Je mehr wir uns mit sexueller Gewalt beschäftigen, desto größer wird unser Bedürfnis die Fälle der Vergangenheit zu besprechen und daraus für die Zukunft zu lernen. Diese Arbeit beginnt in unserem Diözesanverband jetzt erst und wir stehen in gutem Kontakt mit anderen Pfadfinderverbänden und der Fachstelle Wildwasser in Wiesbaden.
Bei Fragen, Unsicherheiten oder dem sogenannten komischen Gefühl im Bauch, ist es jederzeit möglich und gewünscht, Beratung in Anspruch zu nehmen – auch anonym. Hierfür kann auf verbandsinterne Ansprechpersonen zugegangen werden oder eine anerkannte externe Fachstelle aufgesucht werden:
Ansprechpersonen der DPSG DV Limburg